Februar 2025

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Fasching und Christentum

Es ist nur schwer möglich, sich dem Fasching zu entziehen: überall werden Faschingskostüme zum Verkauf angeboten, Maskenbälle erfreuen sich großer Beliebtheit, auf den Verkaufstresen der Lebensmittelgeschäfte „lachen“ uns Krapfen entgegen, die Faschingsgilden laden zu ihren Sitzungen und Umzügen ein und die TV-Sender überbieten sich mit Übertragungen von derlei Festivitäten.

Nicht alle, aber doch viele, machen mit bei diesem Karnevalsspiel, das viele der üblichen Regeln menschlichen Zusammenlebens außer Kraft setzt. Da werden die Rathausschlüssel und damit die Verantwortung in Städten und Gemeinden an die Faschingsprinzen und -prinzessinnen übergeben und für ein paar Tage haben die Narren das Sagen. (Böse Zungen behaupten, dass da oft nicht viel Unterschied zum Rest des Jahres wäre.) Da werden in Büttenreden und auf Karnevalswägen Politik, Gesellschaft und das öffentliche Leben auf den Arm genommen. Da darf einmal ungestraft gesagt werden, was man doch immer schon einmal an Kritik loswerden wollte. Da wird geschunkelt, getrunken, gelacht und getanzt.
Aber warum das Ganze? Warum all diese Masken, die Fröhlichkeit auf Kommando?
Fasching und Fastenzeit gehören eng zusammen: Im Fasching werden, unerkannt im Schutz der Masken, irdische Freuden ausgelebt. Doch die närrischen Tage sind nicht nur Selbstzweck. Diese „Gegenwelt“ der sogenannten „5. Jahreszeit“ zu allem, was sonst Gültigkeit hat, soll helfen, das wirklich Wesentliche für das Hier und Heute und das Leben im Reich Gottes zu erkennen. Die Botschaft lautet: Bedenke, dass das Leben auf dieser Erde zeitlich begrenzt ist. Darum vergiss nicht, den Sinn deines Lebens über deine irdische Existenz hinaus zu suchen. – Oder mit den Worten des Aschermittwochs: Bedenke Mensch, dass du Staub bist und zum Staub zurückkehrst.

(In Anlehnung an: www.familien234.de, die Internetseite der Familienpastoral im Erzbistum Köln)